EHZZ                                    Informationen zur Musikgeschichte, Kapitel Instrumental-, Filmmusik, Jazz, Experimentalmusik
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Fremdproduktionen, Teil 3


Fremdproduktionen, Teil 3

Veronika May - Cassette VillenviertelThe Tronics - Cassette Belphegor
oben: Cover - Oberseite des Albums "Villenviertel" von Veronika May. Es erschien 1977. Veronika May, die hauptberuflich als Organistin arbeitete, erfüllte sich mit einigen eigenen Cassetten - Alben selbst den Traum, ihre Musik so im kleinen Kreis  verbreiten zu können. Mit einer Begleitband, die aus Bekannten rekrutiert wurde, die die benötigten Instrumente spielten, wurden ihre Alben eingespielt. Sie selbst spielte auf nahezu allen Aufnahmen, wie sollte es anders sein, Orgel, hier natürlich keine große Kirchenorgel, sondern es wurden bei den Aufnahmen mehrere verschiedene Modelle an elektronischen Orgeln u.a. von Hammond, Dr. Böhm und Wurlitzer verwendet. Die Titel teilten sich im Wesentlichen auf zu etwa 60 % in eigene Werke (Komposition und Text von Veronika), den Rest bildeten Titel aus den 50er- oder frühen 60er Jahren, die von ihr etwas nach ihrem Geschmack verändert wurden. Ausnahme hier ist der 30er - Jahre - Titel "Ich steh im Regen" der im Original von Zarah Leander interpretiert wurde. Ihre eigenen Texte waren nicht auf ein bestimmtes Themengebiet fixiert, sondern deckten eine weite Bandbreite von diversen  Alltagsgeschichten bis hin zu romantischen Liebessongs ab. Ihre Kompositionen legten sich ebenfalls auf keinen Stil fest, da sie locker einen weiten Bogen vom einfachen Schlager über komplizierte Latin- und Jazzharmoniefolgen bis hin zu klassiklastigen Stücken komponieren konnte, was sie auch nutzte. Veronika May prägte sich nicht nur alleine mit ihrer hervorragenden Musik sofort ein, sondern auch weil sie für eine Frau ungewöhnlich groß (etwa 1,90 m) und zugleich extrem schlank war. Neben diesem Album hier entstand schon kurz vorher im gleichen Jahr eines und später 1983 noch ein weiteres.
oben: The Tronics - Album - Front  "Belphegor" von 1982. The Tronics produzierten, wie der Name bereits vermuten lässt, Elektronik - Rock, mit viel Synthesizer - Einsatz, kombiniert mit glasklarem E - Gitarrensound und elektronischer Orgel. Meist gab es musikalisch recht ausgefeilte Stücke, die nur selten das bei "Elektronik - Rockbands" sonst so oft verwendete Geschrabbel von Verzerrern und anderen Kreischtönen verwandten. Hier waren mehr klare Sounds angesagt, die trotzdem stets recht futuristisch wirkten. Ein Großteil der Stücke war rein instrumental gehalten, etwa ein knappes Dritttel war mit Text garniert, so muss man das wohl sagen, weil der Text auch bei diesen Titeln nie die Hauptrolle spielte. Wenn Text dabei war, war er oft in französischer Sprache, was u.a. daran lag, das 2 der insgesamt 6 Musiker aus dem französischsprachigen Teil Belgiens stammten. Zwischen 1980 und 1984 wurden von "The Tronics" insgesamt 3 Cassetten - Alben und 2 Single - Cassetten erstellt, wovon das obige Album "Belphegor" die höchste Auflage erreichte (etwa 500 Stück), die anderen lagen deutlich niedriger. Der Name Belphegor ist einem Roman der französischen Literatur entlehnt, der in den 60er Jahren auch mal mit der berühmten Chansonette Juliette Greco verfilmt wurde. Besonders zu erwähnen wäre hier noch der Titel "Harry Lime's Theme", er basiert auf der Filmmusik von dem Spielfilm "Der dritte Mann", die von dem Wiener Anton Karas komponiert wurde; hier in einer sehr interessanten, glasklaren Elektronik - Version. Alle anderen Titel sind Eigenkompositionen. 1984 löste sich die Band auf, nachdem einige Mitglieder schon seit längerem bei anderen Bands spielten.
Hillmann - Prado - Cassette Ein Stück ErdeClaudia Bolo - Cassette Abgesang
oben: Deckblatt des Albums "Ein Stück Erde" von Hillmann - Prado aus dem Jahr 1984. Bei Hillmann - Prado weiss man nicht, soll man die beiden als Duo, als Band, als Erzähler mit Begleitung oder als sonst was bezeichnen. Bei Ehzz hätte man die meisten Stücke der beiden als Hörcollage oder ähnliches bezeichnet. Fakt ist, Alexandra Hillmann war für die Musik am Flügel verantwortlich (alles Eigenkompositionen von ihr) und Bernhard Prado erstellte die meisten Texte, dazu mischte er oftmals noch diverse Fetzen von Geräuschen, manchmal spielte er auch noch Akkordeon dazu. Gesungen oder vorgetragen wurde von beiden, bei manchen Stücken in einer Art Zwiegespräch. Die Texte waren vor allem stets so angelegt, dass sie zum Nachdenken anregten, wobei sie oft die Ansicht der beiden in den Mittelpunkt stellten, sozusagen als Ausgangspunkt für eine eigene Bewertung. Der Musikstil, in dem Alexandra Hillmann vorwiegend komponierte, entsprach sehr dem, was man von französischen Chansons der 50er und 60er Jahre kannte, nicht gleich, aber ähnlich. Beide waren damals schon etwas "reifer" wie man heute wohl sagt, etwa zwischen 55 und 60 Jahre. Die Titel der einzelnen Stücke sollten sich oben noch ablesen lassen. Die Cassetten wurden von den beiden selbst vertrieben. Neben diesem Album erschien im gleichen Jahr noch eine EP - Cassette mit 4 anderen Titeln darauf.oben: Coverfront der Cassette "Abgesang" von Claudia Bolo. Das Album entstand im Jahr 1983. Die aus dem Raum Bonn stammende Claudia Bolo verknüpfte in vielen ihrer Songs von der Machart her auf interessante Weise das alte Berliner Chanson der 20er und frühen 30er Jahre mit dem französischen Chanson der 50er- und 60er Jahre. Das bezog sich auf die Machart, nicht auf die Titel, denn alle Titel waren ausnahmslos von ihr selbst komponiert und getextet worden. Man könnte sagen, die Titel hatten das Freche und Direkte der frühen Berliner Chansons verküpft mit den eher  melancholischen Tönen der französischen Machart. Claudia Bolos Art, die Lieder zu singen, war unterdessen eher recht laut, manchmal fast brüllend. So ergab sich eine recht ungewöhnliche Mischung, an die man sich als Zuhörer erst etwas gewöhnen musste. Die Texte waren dabei oft von einem etwas kecken Humor überlagert, der eher durch die Hintertür kam. Soweit bekannt ist, hatte Claudia damals auch für einige andere Interpreten und Bands Lieder geschrieben, sowie selbst unter einem anderen Pseudonym einige Titel produziert. Dieses Cassetten - Album hier hieß nicht ohne Grund "Abgesang", denn es war ihr letztes Album. Zuvor hatte die damals etwa 45jährige schon in den Jahren 1978 und 1980 jeweils ein Album heraus gebracht. Im Jahr 1981 gab es zudem eine Single - Cassette.
Anna Eckardt - Cassette Klare WorteElke Meyer - Cassette 30 Jahre und kein bißchen leise
oben: Cover - Oberseite des Albums "Klare Worte" von Anna Eckardt aus dem Jahre 1980. Anna Eckardt hatte ein großes musikalisches Vorbild: Hildegard Knef und das sieht man auch an den Titeln dieses Albums. Es enthielt gleich 4 Titel die ursprünglich von Hildegard Knef heraus gebracht wurden, die restlichen Titel waren von ihr selbst komponiert und getextet. Auch diese eigenen Stücke waren im Stil, wie sie hätten von "Der Knef" sein können, zumindest sehr nah dran. Im Unterschied zu Anna hatte Hildegard Knef ihre Songs nicht selbst geschrieben, sie waren z.B. oft vom unvergessenen Charly Niessen komponiert worden. Anna Eckardt spielte hervorragend Klavier und begleitete sich bei allen Titeln mit selbigem. Hinzu kamen noch einige Studiomusiker. Da man es oben kaum noch lesen kann, hier die Titel des Albums: "...und das Ende vom Lied / Es ist einfach so passiert / Ich brauch kein Venedig * / Kann Liebe vergebens sein ? / In dieser Stadt * / Unsere Zeit ist vorbei / Eins und eins, das macht zwei * / Vor mir war eine, nach mir wird eine sein / Die Nacht ist noch zu früh / Klare Worte / Ich werd dich nicht los / Von nun an gings bergab * ". Die Titel, die am letzten Wort mit einem * - Sternchen gekennzeichnet sind, sind Hildegard Knef - Titel. Zu diesem Cassetten - Album bekam der Interessierte zusätzlich noch eine Single - Cassette von Anna Eckardt dazu mit den beiden Titeln "Stop" und "Dein Zug fährt gleich ab". Der letztgenannte Titel ist dabei ebenfalls ein Knef - Lied. Etwa 1984 erschien noch ein weiteres Album von Anna Eckardt, welches vorwiegend eigene Titel von ihr enthielt.oben: Frontseite der Cassette "30 Jahre und kein bißchen leise" von Elke Meyer und ihrer Band Die Paparazzi. Das Album erschien 1984. Elke Meyer schenkte sich das Album quasi selbst zum Geburtstag, da es mit Absicht genau an dem Tag erschien, als sie ihr 30. Wiegenfest feierte. Elke Meyer sagte von sich selbst, dass sie offiziell so gerade noch nicht unter die Bezeichnung "Kleinwüchsig" fallen würde, weil sie dafür nach den (damals) gültigen amtlichen Regeln satte 2 cm zu groß sei. (Sie war etwa 1,40 m groß.) Darauf baute sie auch viele Witze auf. Sie war eine Frau mit vielen Talenten, egal ob im musikalischen Bereich, im Bereich der Worte und Texte, aber auch im artistischen Bereich hatte sie einiges drauf. Musikalisch könnte man die meisten Titel im Bereich von Reggae und Ska ansiedeln. Mit ihrer Begleitband "Die Paparazzi" absolvierte sie etwa zwischen 1982 und 1985 einige Auftritte auf kleinen Bühnen und bei privaten Veranstaltungen. Sie trat dabei in etwas eigenartigen, selbst kreierten Kostümierungen auf, die vor allem immer mit sehr bunten Hüten bestückt waren. Das wiederum war eigentlich kein Wunder, denn sie übte den damals schon seltenen Beruf der Hutmacherin als Hauptberuf aus, den sie von der Pike auf gelernt hatte. Die Idee mit dem Album kam ihr tatsächlich im Zusammenhang mit dem nahenden 30. Geburtstag. Soweit bekannt ist, blieb es auch bei dieser einen Tonträger - Veröffentlichung. Sie selbst spielte Akkordeon. Bei ihren Titeln hat sie selbst alle Texte verfasst, während die Komposition meist vom Keyboarder der Paparazzi - Band übernommen wurde.
Hans - M. Dräger - Cassette MillimeterEssential - Cassette Good Ghost
oben: Oberseite im Querformat des Albums "Millimeter" von Hans - M. Dräger aus dem Jahr 1979. Hans - M. Dräger hatte alle Stücke dieser Cassette selbst komponiert und getextet. Er spielte Gitarre, Baß und Schlagzeug. Bei diesen Aufnahmen spielte er allerdings ausnahmslos Gitarre, die anderen Instrumente wurden von Studiomusikern gespielt. Er war ein Spezialist für kurze Titel mit leicht satirischen Texten, aber auch einige Instrumentaltitel waren dabei. Seine Alben gab es stets auch in einer zweiten Version in englischer Sprache. Auf eine bestimmte Musikrichtung kann man ihn nicht wirklich festlegen, leicht rockige Schlagermusik mit einem Hauch Jazzanteil trifft es noch am besten. Im Jahr 1978 hatte er bereits ein kleines Album mit insgesamt 8 Titeln heraus gebracht und 1981 folgte noch ein Nachfolgealbum mit insgesamt 15 Titeln. Den Vertrieb aller Cassetten übernahm er selbst. Von Auftritten ist hier nichts bekannt, jedenfalls nicht im Großraum Bonn. Ob er in seiner Heimat - Region im Raum Hannover Auftritte absolvierte ist nicht bekannt. Die einzelnen Titel des Albums lassen sich oben noch gut ablesen, weshalb hier auf eine separate Nennung verzichtet wird.oben: Querformats - Frontblatt der Cassette "Good Ghost" der Band Essential. Das Werk stammt von 1982 und war das zweite Album der fünf Musiker. Gegründet wurde die Band 1979 von den beiden Schwestern Rita und Anita Berger, die eigentlich zuerst nur von sich ein Album als Duo erstellen wollten. Aus der Suche nach weiteren einzelnen Mitmusiker (n)- / innen für einzelne Titel entstand dann die Band, die am Ende aus der eher seltenen Konstellation von 3 Frauen und 2 Männern bestand. Rund ein Drittel aller Titel waren reine Instrumentalstücke, der Rest englischspachrige Songs. Die Musikrichtung erstreckte sich über modernisierten Bossa Nova und klaren Rock- und Beatklängen bis hin zu jazzigen Titeln. Klar eingesetzte E-Gitarren, oft kombiniert mit stark verhalltem Schlagzeug, machten den durchaus typischen Klang von Essential aus, den man so sicher bei über 90 % der Songs vorfand. Die Titel, die mit Text versehen waren, wiesen thematisch oftmals einen leicht schlüpfrigen Inhalt auf, wie man heute sagen würde. Die Band löste sich 1983 wieder auf, nachdem 2 der Bandmitglieder schon länger parallel dazu eine separate neue Gruppe gegründet hatten.

Dr. Struppig - Cassette Die Treppe zum ErfolgLydia Tessmann Band - Cassette Fräulein, zum Diktat bitte!
oben: Coverfront der Cassette "Die Treppe zum Erfolg" von Dr. Struppig aus dem Jahre 1978. Beim Namen Dr. Struppig glaubt man, es mit einem einzelnen Interpreten zu tun zu haben, der sich halt so nennt, dem war aber nicht so. Dr. Struppig war eine Dreimann - Formation um den Gründer Arnold Weyer, der zugleich auch den Dr. Struppig verkörperte, sofern Gelegenheitsauftritte dies erforderlich machten. Da bei manchen Musikstücken des Trios drei Mann aber nicht ausreichten, gesellten sich oftmals zwei weitere Leute dazu. Die Musik von Dr. Struppig basierte häufig zwar irgendwie auf klassischen Werken, die aber derart stark verändert und ergänzt und vor allem auch uminstrumentiert wurden, dass sie mit dem Ausgangsstück nur noch wenig bis gar nichts mehr zu tun hatten. Trotzdem wurden vorwiegend akustische Instrumente eingesetzt, bevorzugt Flügel, Contrabaß, Violine, Bratsche, diverse Flöten und auch Schlagzeug. Da das Schlagzeug und der Contrabaß hier oft mehr wie in der Rockmusik, also vordergründig, eingesetzt wurden, ergab das mit dem restlichen, eher klassischen Aufbau ein völlig eigenständiges Klangbild. Deshalb verlieh sich Dr. Struppig auch selbst das Prädikat "Musik aus einer anderen Welt". Hier dieses Album war ein ausgesprochen langes, mit einer Gesamtspieldauer von fast 90 Minuten. Da die Titel oben nur schlecht lesbar sind, sind sie hier nochmal gelistet: "Die Treppe zum Erfolg (in zwei Versionen vorhanden) / Das musikalische Badezimmer / Noxus Palluxus / Ich krieg euch alle! / Kubische Kegelmusik / Salpeter - Sonatine / Kaffeewärmer / Walzer für Ziege und Viola / Minute für Cembalo und Schlagzeug / Hundert Variationen Tusch / Folter für Hunde mit 7 Violinen / Straßenmusiker mit Hühneraugen / Lied ohne Worte in E-Dur von Felix Mendelsohn-Bartholdy / Pressmusik für Piano, Flöte und Bratsche / Mazurka in B-Dur von Frédéric Chopin / Bagatelle für Teetrinker in a-Moll". 1979 entstand ein weiteres Album mit weniger Stücken, 1980 löste sich Dr. Struppig nach heftigem Streit unter den Mitgliedern nahezu schlagartig auf.oben: Deckblatt des Albums "Fräulein, zum Diktat bitte !" von der Lydia Tessmann - Band. Es stammt aus dem Jahr 1977. Lydia Tessmann und ihre Band brachten einige Themen - Alben heraus, bei denen sich die Texte der Titel innerhalb des Albums inhaltlich auf lustig- witzige Weise einem bestimmten Themen - Umfeld widmeten. In diesem Album war es klar die Arbeitswelt, insbesondere die von Sekretärinnen und Büroangestellten. Da wurden dann schon mal etwas "spezielle" Wünsche mancher Chefs ebenso aufs Korn genommen, wie die Eigenarten mancher Sekretärin oder auch wer wem wann und warum welchen Streich spielt. Ein Jahr später gab es ein Themen- Album, welches sich auf ähnlich witzige Weise mit dem Breitensport und der oft wahnhaften Sportbegeisterung mancher Mitmenschen auseinander setzte. Die Musik von Lydia Tessmann und ihrer vierköpfigen Band kann man vorwiegend als Light - Rock bezeichnen. Durchweg gefällige, eingängige Rock - Rhythmen, die gut gespielt und im Gegensatz zu den Inhalten der Texte eher unaufdringlich, manchmal sogar etwas zurückhaltend daher kamen. Die Musik wurde fast ausnahmslos von ihr oder den Bandmitgliedern selbst komponiert, alle Texte wurden von Lydia verfasst, an diese Aufgabe ließ sie keinen anderen ran. Die Lydia Tessmann - Band wurde bereits 1973 gegründet, also bereits 3 Jahre vor EMP / EHZZ, allerdings wäre sie nach eigenen Angaben normalerweise niemals auf die Idee gekommen, eigene Alben zu erstellen und zu veröffentlichen, wenn sie nicht zufällig 1977 von dieser Möglichkeit erfahren hätten. Das obige Cassetten - Album ist zugleich das Debüt - Album, wenngleich schon 4 Jahre Stücke erstellt und in kleinem Kreis vorgetragen wurden. So auf den Geschmack gekommen wurde bis zum Jahr 1983 fast jährlich ein neues Album heraus gebracht, dann löste sich die Band auf, weil die Hauptberufe den Bandmitgliedern nicht genügend Zeit ließen, weiter der Bandtätigkeit nachzugehen. Den Vertrieb der Cassetten übernahmen sie ausschließlich selbst. Die Stückzahlen waren stets gering.
Snooze - Cassette Ta-Ta-TanzmausSunnysingers - Cassette Good Morning12
oben: Oberseite der Single - Cassette "Ta-Ta- Tanzmaus" von Snooze aus dem Jahr 1983. Auf der B - Seite war das Stück "Bloß weg hier !" Musikalisch ist der Haupttitel ein flotter Disco - Funkjazz, der Text ist stotternd angelegt (daher eben Ta-Ta-Tanzmaus) und eine Art Verulkung der Discowelle der frühen 80er Jahre. Der B - Seiten - Titel ist musikalisch ebenfalls eine Funk - Nummer, allerdings weniger discohaft. Bei diesem Stück gab es ebenfalls einen ulikig-kritischen Text, der (damals schon) die zunehmende "Fahrerflucht - Mentalität" mancher Leute aufs Korn nahm, die sich einfach aus dem Staub machen, wenn sie einen Schaden angerichtet haben. Die Band Snooze bestand von 1979 bis 1984. Gegründet wurde sie von Ute Dudenhöfer, die zugleich die Keyboarderin und Komponistin der Truppe war. Um sie gesellten sich noch Baßmann "Mister Stonehenge" John Clark,  Schlagzeuger Theo Boltendahl und der Gitarrist Lothar Kübler. Neben dieser Single - Cassette wurden 1980 und 1984 zudem noch 2 Alben produziert, wovon das letzte auch die beiden oberen Stücke nochmal enthielt.oben: Coverfront des Albums "Good Morning" von dem gemischten Chor The Sunnysingers aus dem Jahr 1980. Der aus Belgien stammende Chor interpretierte vorwiegend eigene Songs, die meist vom Chorleiter Herve Duvier geschrieben worden waren, aber auch einige bekannte Melodien anderer Komponisten. Sie hatten dabei ihre völlig eigenständige Art, einen eigenen Sound des Chorgesangs, der stets eine sehr große Weite erzeugte und zudem meist eine jazzballadenhafte Note hate. Soweit hier bekannt ist, existierte der wirklich tolle und interessante Chor etwa von 1977 bis 1982. Der Bekanntheitsgrad war unterdessen, zumindest hierzulande, sehr gering. Er ist nicht zu verwechseln mit verschiedenen Chören ähnlichen Namens, die wesentlich später in Deutschland existierten oder teils noch existieren.
Dieses Album und das im gleichen Jahr folgende Album "Hello", welches mehr eine Art zweiter Teil des obigen Werkes sein sollte, stellen insofern eine Besonderheit dar, weil es die einzigen Chorproduktionen waren, die jemals bei EHZZ / EMP erstellt wurden, weil es nicht dem eigentlichen Betätigungsfeld und den bei EMP gegebenen Möglichkeiten entsprach.
Lady Blue - Cassette XertofoxRaimund Ahrend - Cassette Klangwellen
oben: Querformats - Cover der Lady Blue - Cassette "Xertofox" aus dem Jahr 1984. Das Album enthielt vorwiegend Titel, die "Lady Blue" alias Susanne Gietz, selbst komponiert hatte. Ausnahmen waren die beiden Titel "The Lion Sleeps Tonight" und George Gershwins "Rhapsody in Blue". Lady Blue spielte bei den Titeln meist Hammond - Orgel, aber bei einigen auch Klavier. Hinzu kam ihre eigene Band, deren Besetzung jedoch nicht fest war, sondern öfters wechselte. Der Musikstil der eigenen Kompositionen war vornehmlich Jazzrock, wobei meist ihr sanft-klarer Gesang, der stets eher etwas zurückhaltend in die Musik eingebettet war, den jeweiligen Titel abrundete. Xertofox war nicht nur ein von ihr erfundenes Kunstwort, sondern eine Art neuer Musikstil mit Elementen aus Jazz, Foxtrott, Rock und Bossa Nova, der so von ihr selbst kreiert wurde. Zur damaligen Zeit studierte Susanne Gietz übrigens Musik und Musikgeschichte. Bereits 1981 hatte sie ein Vorgänger - Album eingespielt, 1982 folgte ein kleines Weihnachts - Album mit 8 international bekannten Weihnachtsliedern und ebenfalls 1984 erschien noch eine EP - Cassette mit 3 neuen Titeln, die nicht auf dem hier genannten Xertofox - Album sind. oben: nochmal Querformat, die Frontseite des Albums "Klangwellen" von Raimund Ahrend von 1982. Auf dem Album versammelte sich absolut ungewöhnliche Experimentalmusik, wie man sie in dieser konzentrierten Form nur selten findet. Die Musik von Ahrend war zwar immer sehr experimentell, aber so massiv wie hier, das war selbst für seine Verhältnisse etwas Besonderes. Das Wort "Experimentell" bezieht sich dabei sowohl auf die Art der Komposition selbst, als wie auch auf die Instrumentierung der Stücke. Da spielten teils elektronische Eigenbau - Instrumente von Ahrend mit Cello, Pauken, Contrabaß, E-Gitarren, Orgeln, Klavier und vor allem immer wieder gerne Klarinetten mehr oder weniger im Einklang. Zusätzlich noch viele Percussions - Instrumente und Geräusche. Hinzu zahlreiche Effekte aller Art. Raimund Ahrend, der stets im Outfit eher wie ein gehobener Büroangestellter daher kam, mit sehr kurzem Haarschnitt und generell in hellblauem Hemd mit dunkelblauem Schlips (er wurde nie anders gesehen), mochte äusserlich in den Erwartungen der Leute gar nicht so recht zu seiner eigenen Musik passen. Dieser Kontrast setzte sich aber irgendwie auch in seiner Musik fort.
Uwe Konert - Cassette SchlagschattenHanna Paulsen - Cassette Allein im Ozean
oben: Vorderseite des Albums "Schlagschatten" von Uwe Konert. Es entstand im Jahr 1980. Man könnte viele Titel von Konert textlich in den Bereich der nachdenklichen, aber trotzdem unterhaltsamen Songs einordnen. Musikalisch hingegen sind die Konert - Songs des obigen Albums meist eher im Bereich der Jazzballaden angesiedelt. Dieses Album "Schlagschatten" war sein zweites Album, denn bereits 1977 hatte er unter dem Namen "Weg da !" ein Werk mit insgesamt 13 Titeln heraus gebracht, wovon 7 Titel englischsprachige Songs waren, die mehr dem Rock - Genre entsprachen. Konert selbst spielte Gitarre, seine Titel spielte er mit eigener Band ein, die zwar immer in gleicher Besetzung bei ihm spielte, die allerdings auch einige andere Interpreten musikalisch begleitete, obwohl es eigenltich keine Studioband im üblichen Sinne war. Man könnte sagen, dass er seine Band für andere Projekte öfters verliehen hatte, wobei er zuweilen auch selbst dort mitspielte, eben als Gast-Gitarrist und dann ohne Gesang. Sämtliche Titel auf dem Album wurden von seiner Band und Konert selbst komponiert, die Texte verfasste nur Konert selbst. Im Jahr 1981 folgte noch ein vorwiegend englischsprachiges Album in sehr kleiner Auflage. Im Jahre 1982 löste sich die Truppe auf, ob Konert später anderweitig musikalisch aktiv wurde, ist hier nicht bekannt.oben: Coverfront des Albums "Allein im Ozean" von Hanna Paulsen aus dem Jahr 1981. Das mit über 70 Minuten Gesamtspielzeit recht lange Album brachte nicht nur Stücke, die in diesem Jahr neu produziert worden waren, sondern auch ein breit gestreutes Sammelsurium an Hanna Paulsen - Titeln aus den Jahren davor, ab etwa 1977. Hanna Paulsen war nie auf einen bestimmten Musikstil fixiert, sie brachte schlagerartige Titel, Beat- und Rocktitel sowie etliche recht lateinamerikanisch angehauchte Stücke heraus. Textlich hatten viele Titel mit der Seefahrt zu tun. Einige waren musikalisch modernisierte Versionen von alten Shantys bzw. Seemanns - Volksliedern. Solche Lieder lagen ihr besonders am Herzen und sie versuchte etliche davon so vor dem endgültigen Vergessen zu bewahren. Sie beherrschte mehrere Instrumente, ua. so ziemlich alles was Tasten hat. Weitere Titel auf diesem Album waren (unkomplett): "Fern der Heimat / Sauf endlich ab / Der Klabautermann ist mein Freund /  Du bist mein Ruhepol / Schiff nach Java / Es genügt mir, von dir zu träumen / Frisco - Bay / Lolita wartet auf dich / Der Mann mit dem Schifferklavier / Ich sags nur einmal / Am anderen Ende der Welt / Rolling Home / Der Tag des Abschieds / Ahoi, alter Knabe / Wenn die bunten Fahnen wehen / Geh nur, damit ich auf dich warten kann... " und weitere Titel. Hanna Paulsen brachte 3 Alben heraus.

Ellen Barth - Cassette 12 Träume für Flügel und BaßWalter Frenzy - Cassette The Last Train
oben: aus dem Jahr 1983 stammt die Cassette "12 Träume für Flügel und Baß" von Ellen Barth. Die ausgezeichnete Pianistin, die aus dem Raum Bonn stammte, hatte instrumentale Jazztitel, die sie größtenteils selbst komponiert hatte zusammen mit einem Akustikbaß eingespielt, der übrigens von Richard Hofen gespielt wurde, der auch bei EHZZ öfters mitwirkte. Einige wenige Titel waren bekannte Fremdkompositionen aus dem Jazzbereich, aber auch ein Potpourri von bekannten Wiener Walzern, die von ihr aber deutlich nach- und umbearbeitet wurden zu Jazzwalzern oder auch in einem Fall zu einer Beguine. Bei einem Titel kam, neben ihrem Flügel auch noch ein zweiter zum Einsatz, der bei der Aufnahme von Helga Baumann gespielt wurde, die ebenfalls oft bei EHZZ als Pianistin und Komponistin aktiv war. Ihre Art die Titel zu spielen hatte wirklich etwas traumhaftes, von daher passte der Obertitel in jedem Fall. Da die Titel oben nur noch sehr schlecht zu entziffern sind, werden sie hier noch mal genannt: "Plästrogat - Jazz / Variationen in d-moll zu Caravan / Moonlight Piano / The Frogs / Zitronen - Serenade / Rigider Walzer für 2 Klaviere und Baß / Akustische Pyramide in E - Dur / Andante Colla Destra / Potpourri 9 Wiener Walzer als Jazz / Theatro Klimpernale / Kleine Waldmusik / Melomanie de la Ellen". Ellen Barth brachte im Folgejahr 1984 ein weiteres Album heraus, auf dem nur sie solo, also ohne Baß, instrumentale Jazztitel am Flügel zum besten gab.oben: Coverfront der Cassette "The last Train" von Walter Frenzy, auch aus dem Jahr 1983. Der Afro-Amerikaner, der damals in Köln lebte und in Bonn arbeitete, brachte vorwiegend Soul - Titel  heraus, wobei etwa 30 % reine Instrumentalstücke waren. Bei den Titeln mit Gesang kam seine rau bis tiefe Stimme besonders zur Geltung, wenn er lang anhaltende Passagen mit einem speziellen Nachdruck vortrug. Er spielte Klavier und Hammond- Orgel, worauf er auch die meisten seiner Stücke selbst komponiert hatte. Auf obigem Album war nur ein einziges fremdes Stück, der Titel "The Letter" auf der B - Seite, welches von den Box Tops bereits in den 60er Jahren Kultstatuts erlangte. Die Texte beschrieben meist etwas seltsame Geschichten oder Begebenheiten und waren grundsätzlich in seiner Muttersprache englisch verfasst, obwohl er auch sehr gut deutsch sprach. Zu dieser Musik passte das auch besser. Es gab  neben diesem Album noch ein weiteres im Jahr 1979 sowie eine 4- Titel- EP - Cassette im Jahr 1981. Neben den eigenen Projekten betrieb er  parallel noch eine Band, die sich "The Knickerbockers" nannte, mit denen er 2 Alben heraus brachte. Bei den Kickerbockers - Werken agierte er selbst jedoch meist im Hintergrund als Komponist und Mitmusiker,  jedoch nur selten als vortragender Sänger, das übernahmen versch. Bandmitglieder.  Ob es nach obigem Album bei anderen Labels weitere gab, ist hier unbekannt. Es hieß später, dass Frenzy in den neunziger Jahren wieder in die USA gezogen wäre, wo er ursprünglich aus dem Raum Detroit stammte.
Tusnelda Schreiner - Cassette SchönheitsköniginKurt Loeb - Cassette Klavierale20
oben: Deckblatt der Cassette "Schönheitskönigin" von Tusnelda Schreiner aus dem Produktionsjahr 1983. Tusnelda Schreiner, die im wahren Leben weniger auffällig Tanja Schmitt hieß und von Hauptberuf Apothekerin war, brachte vor allem pure Satire - Songs heraus. Musikalisch leicht rockige Schlager waren das meist, gelegentlich auch klare Rockballaden. Die immer sehr lustigen Texte, die vor allem mit sehr guter Beobachtungsgabe von ihr bestimmte Alltagssituationen überzeichnet wiederspiegelten, wie man sie fast täglich erleben kann. Im Text des Titelsongs erzählte sie die übermässigen und schon wahnwitzigen Bemühungen, die ein Mädel unternimmt, um ein "genormtes" Aussehen zu erlangen, um damit Schönheitskönigin bei einem Wettbewerb zu werden. Alle Titel waren ausnahmslos von ihr selbst komponiert und getextet worden. Sie spielte Klavier und elektronische Orgel, wovon sie auch bei allen Titeln unter zusätzlicher Mitwirkung von mehreren Studiomusikern Gebrauch machte. Neben der Musik malte und zeichnete die damals etwa 30jährige gekonnt und hat bei der Erstellung des Coverblatts mit obigem Selbstportrait mitgeholfen. Neben diesem Album brachte sie ein Jahr später unter ihrem richtigen Namen auch noch ein weiteres Album heraus, wieder mit sehr witzigen Texten und musikalisch obigem Stil treu bleibend. oben: Frontseite des Albums "Klavierale (Nr. 1)" von Kurt Loeb. Es entstand im Jahr 1979. Kurt Loeb war ein ausgezeichneter Hobby - Pianist, den man aber eher als Semiprofi bezeichnen muss. Über Mundpropaganda war Loeb auf die preiswerte Möglichkeit aufmerksam geworden, bei EMP eigene Cassetten - Alben zu einem auch für Freizeitmusiker vertretbaren Budget heraus zu bringen. Von dieser Idee war er so fasziniert, dass er von 1979 bis 1983 jedes Jahr eine neue Folge seiner von ihm selbst als "Klavierale" bezeichneten Reihe heraus brachte. Die Stückzahlen waren eher gering, sie lagen pro Album bei etwa 150 Stück, er übernahm den Vertrieb komplett selbst, vorwiegend unter Bekannten, Freunden und über einen kleinen Musikversand. Seine Titel waren ein Gemisch aus von ihm ausgesuchten Klassik - Titeln, die er zum Teil noch bearbeitet hatte, sowie aus einem großen Anteil von Eigenkompositionen, die meist eher im Bereich der Jazzballaden angesiedelt waren, aber mit deutlichem Klassik - Einfluß. Bei einigen wenigen Titeln kamen auch noch Gastmusiker hinzu, wie z.B. bei dem Stück "Rondo für Klavier und Gitarre", bei dem die EHZZ - Mitbegründerin Gitta Cordes als Gitarristin auf der Akustikgitarre mitwirkte. Wie später zu erfahren war, zog Loeb etwa 1984 nach München, ob er dann noch anderweitig weitere Alben heraus brachte, ist nicht bekannt.
Kolombeck - Cassette Atmen nicht vergessen !Cocouleu - Cassette Saxy Bossa Time Vol. 1
oben: Coverfront des Albums "Atmen nicht vergessen !" von Kolombeck aus dem Jahr 1978. Kolombeck klingt wie der Name einer Einzelperson, es handelte sich hierbei jedoch um eine Band, die jedoch nach außen hin immer nur von ihrem Kopf und Gründer Michael Beck (siehe  kleines Foto) repräsentiert wurde. Im Bandnamen stand somit MBECK für Michael Beck und KOLO für den eigentlichen Namen der Begleitband. Soweit bekannt ist, war dieses "Kolo" eine Abkürzung für jeweils den ersten Buchstaben der Nachnamen der anderen Band - Mitglieder. Alle Songs wurden von Michael Beck komponiert, der zugleich Keyboarder der Band war; die Texte stammten zu 30 % von ihm, die restlichen von anderen Bandmitgliedern. Die Texte waren teils in Deutsch und teils in Englisch. Sowohl die Musik, als wie auch die Texte waren oft sehr ungewöhnlich, zuweilen sogar experimentell. Musikalisch war Kolombeck dabei recht breitbandig angelegt und lässt sich keinem festen Genre zuordnen. Viele Texte waren satirisch, mit einem hohem Anteil an "Lustigkeit" angelegt. Manche Titel hatten eher etwas von einem musikalisch dargebotenen Witz. Kolombeck brachte 1979, 1980 und 1981 weitere Alben, Ende 1981 wurde die Band aufgelöst, nachdem es aus beruflichen Gründen (im Hauptberuf) gleich mehrere Bandmitglieder weiträumig in andere Regionen verschlug. Michael Beck machte später noch einige Soloproduktionen, allerdings dann vorwiegend im instrumentalen Rockjazz - Bereich.oben: Deckblatt der Cassette "Saxy Bossa Time, Vol. 1" von Cocouleu aus dem Jahr 1983. Cocouleu, das war vor allem der französische Saxophonist Jacques Colombes plus Begleitband. Wobei die Begleitband wechselte und es eigentlich keine fest zugehörige Begleitband gab. Bei den Aufnahmen zu den Saxy - Bossa - Alben wirkten zB. 2 Mitglieder von Ehzz mit (Helga Baumann, Piano / Michael Keller, elektr. Orgel). Cocouleu hatte einen ganz eigenen Stil wie er am Saxophon die Titel umsetzte, in Ergänzung oder in einer musikalischen Zwiesprache mit einer Hammond - Orgel, was einen ganz eigenen Sound ergab. Er spielte eigene Kompositionen, die Kombinationen aus Jazz und Latin waren, so wie hier auf dem Album. Wie der Beiname Vol. 1 schon verrät, gab es von diesen  bossaspezifischen Alben mehrere, um genau zu sein, es gab derer 3, die alle in den Jahren 1983 und 1984 produziert worden waren. Sämtliche Titel waren rein instrumental gehalten. Etliche der Titel hatten eine recht lange Spielzeit von etwa um die 10 bis 15 Minuten, was ebenfalls ein Markenzeichen von ihm war. Die kurzen Titel waren bei ihm eher die Ausnahme. Die Idee zur Covergestaltung stammt übrigens auch von Cocouleu selbst und war für seine Werke eine Art Norm, dass bei genauer Betrachtung ein farblich abgegrenztes großes "C" den gesamten Frontseitenbereich umrahmte, so konnte man seine Cassetten immer von weitem auf Anhieb unter tausenden anderen gleich erkennen.
Rita Zolo - Cassette ComebackJasmin Riegel - Cassette Com Aound A-Ropp
oben: Vorderseitenblatt der Cassette "Comeback" von Rita Zolo aus dem Jahr 1984. Der Titel Comeback traf quasi doppelt zu, einerseits weil Rita Zolo bereits 1977 ein Album produziert hatte, anschließend hörte man bis 1984 gar nichts mehr von ihr, dann war sie plötzlich wieder da und zweitens, weil der Haupttitel eben Comeback hieß, der allerdings inhaltlich nicht ihr eigenes Comeback thematisierte. Rita Zolo's Musik war vorwiegend Rock- und Reggaemusik, gelegentlich sehr laut und schrill. Die Texte meist recht lustig mit frivoler und frecher Note. Dazu gesellte sich, bei ihren sehr raren Auftitten eine wahre Kunst des Grimassenschneidens beim Gesang. Sie selbst spielte E-Baß, mit zu ihrer Band zählten ein Schlagzeuger, eine Gitarristin und eine  Keyboarderin, manchmal kam, je nach Bedarf, ein weiterer Gitarrist und ein Trompeter dazu. Viele Titel komponierte und textete sie selbst. Sie war damals etwa 30 Jahre alt, sah aber erheblich jünger aus, was vor allem an ihrer eher geringen Körpergröße von nur 1,50 m und der extrem schlanken Statur lag. Sie stammte aus dem Saarland, wo ihre Eltern damals ein Eiscafe betrieben. Ihr Vater stammte ursprünglich aus Italien und hatte dort in den 60er Jahren einige Schlager - Schallplatten aufgenommen. Die Musik lag also im Blut.oben: Frontseite des Albums "Com Aound A-Ropp" von Jasmin Riegel. Die Cassette wurde 1979 aufgenommen. Die damals 22jährige Musikstudentin Jasmin Riegel machte Funkjazz und Jazzrock vom Feinsten, wobei neben ihren mitreißenden Kompositionen bei etlichen Titeln vor allem ihre Zungenbrecher - Gesangstexte hervor stachen. Es waren keine Texte mit einem Inhalt, sondern reine Lautmalereien. Dabei erfand sie die zur Musik passenden Laute gleich selbst mit, also nicht irgendwie Lalala, sie formte teils komplizierte Lautgebilde, die es zuvor noch nie gab, genau passend zu der Musik. Daher auch der eigenartige Titel des Albums "Com Aound A-Ropp", es war nicht, wie manche damals glaubten, ein etwas gestauchter englischer Text, sondern alles von ihr frei erfundenen Laute, die so exakt zur Musik passten. Neben ihrem lautmalerischen Gesang spielte sie zudem noch elektronische Orgel, E-Piano / Suitcase oder seltener auch schon mal Klavier. Begleitet wurde sie von ihrer Funkland -  Jazzband, bei der übrigens als Mann am Baß Richard Hofen mitwirkte, der auch bei Ehzz häufig den Baß bediente. Neben "Com Aound A-Ropp" waren folgende weiteren Titel auf dem Album: "Storny / Jabdappdappdidel / Höpp Urabs Främp / Hürijam / Dadumwiedadumwah / Kugerung-Tschak- Tschak / Mmgaungk Dada / Dappbapp / Edip-Edip-Ahhdip". Ein weiteres Album von ihr entstand 1981.

Panamusica - Cassette RadarJack Brose - Cassette Jack's Ragtime - Club
oben: Cover der Panamusica - Cassette "Radar" aus dem Jahr 1977. Die fünfköpfige Band, die aus 3 Frauen und 2 Männern bestand, brachte vorwiegend Folkrock - Titel heraus. Viel Einsatz von akustischen Instrumenten wie diversen Gitarren, Baß, Flöten aller Art, Klarinette, Mundharmonika, Akkordeon, Geige (oft eine richtig "schmutzig - rau" klingende Fiddle, wie man so sagt), Xylophon, Schlagzeug und diversen Perkussionsinstrumenten. Es wurden aber auch  E-Gitarren und bei einigen Stücken eine Hammond - Orgel eingesetzt. Ausnahmsweise kam, weil es bei dem Titel zur Erzeugung bestimmter Effekte passte, im Hauptsong "Radar" ein Synthesizer zum Einsatz, was ansonsten in der Band als Todsünde galt. Etwa 50 % der Titel waren instrumental, bei denen mit Text, waren diese in englisch oder deutsch, öfters zeitkritisch, meistens aber mit einer Hintertür zur Hoffnung versehen, wie es ein Kritiker mal nannte. Bei ihren Kompositionen ließen sie sich häufig von Volksmusik aus aller Herren Länder inspirieren. So entstanden sehr gefällige Songs, denen man gut zuhören mochte. Wie es hieß, hatte die Band in Belgien eine alte, kleine Burg günstig gekauft, die schon seit einigen Jahrzehnten leer stand und verfiel, wo dann alle zusammengezogen sind. Später haben sie dort ihr eigenes Tonstudio für ihre Musik eingerichtet und sollen noch bis heute der Musik nachgehen, allerdings wohl unter versch. anderen Projektnamen, weil es später rechtliche Probleme mit diesem Namen gab, weil den wohl auch ein internationales Musikfestival  beanspruchte.oben: Deckblatt des Albums "Jack's Ragtime Club" von Jack Brose aus dem Jahr 1982. Wie der Name schon verrät, haben wir es hier mit einem fast "sortenreinen" Ragtime - Album zu tun. Nur ein Titel ist kein Ragtime - Stück, sondern ein Boogie (Lucky Idiot). Neben einigen weltbekannten Ragtime - Klassikern  wie "Ivory Rag" oder "Tiger Rag", befanden sich ansonsten vorwiegend Eigenkompositionen von Jack Brose auf der Cassette. Jack Brose hieß im grauen Alltag schlicht und ergreifend Jakob Brose. Er stammte aus dem Raum Düsseldorf. Auf dem Album war nur er mit seinem eigenen "echt alten" Piano zu hören, es wirkten keine anderen Musiker bei den Aufnahmen mit. Alle Titel waren rein instrumental gehalten. Brose kam eigentlich aus dem klassischen Bereich mit entsprechender Klavierausbildung, hatte dann aber irgendwann die Ragtime - und Boogie - Musik für sich entdeckt. Eine besondere Marotte von ihm war, dass er viele Stücke gegen Ende des Titels immer schneller werdend spielte und mit einem schier atemberaubenden Tempo über die Tasten fegte, als gelte es, der ganzen Welt zu beweisen, wie schnell er sein Instrument spielen konnte. Ohne Frage, der Beweis gelang und versetzte viele ins Staunen, da viele ein solch fixes Tempo von dem (man kann das heute sicher sagen) recht dicklichen 3-Zentner-Mann nicht erwartet hätten. Trotz der wirklich perfekt eingespielten Stücke blieb es bei dem einen Album von Jack Brose. Wie man hörte, soll er ab etwa 1990 oft als Pianist auf Kreuzfahrtschiffen gearbeitet haben.
Andreas Böttcher - Cassette Endlich FeierabendDie Mauersegler - Cassette Blaue Stunde
oben: Frontseite des Albums "Endlich Feierabend" von Andreas Böttcher. Es entstand im Jahr 1977. Böttcher, der hervorragend Klavier, aber auch Orgel, Akkordeon, Gitarre und Klarinette spielte, produzierte vorwiegend Titel, deren Texte einen nachdenklich - zeitkritischen Inhalt hatten. Die Art seiner Kritik - Inhalte wird besonders schön bei dem Stück "Wenn Friedenstauben sich als Aasgeier entpuppen" deutlich. Mit nahezu freudig - heiter klingender Stimme beschrieb er, wie sich Helfer und Gutmenschen in bestimmten Situationen oftmals nur so hilfreich verhalten, weil sie damit am Ende ihre eigenen Interessen durchsetzen oder selbst irgendwie davon profitieren wollen. Es waren aber auch eher witzig - lustige Titel darunter, z.B. "Wenn ich halt sage, bleiben sogar die Uhren stehen". Musikalisch deckte Böttcher ein weites Feld ab und war nicht einem bestimmten Genre zuzuordnen. Da fand sich viel jazziges genauso, wie schlagerhaftes sowie fast schon operettenhafte Titel. Ausnahmslos alle Titel waren von ihm komponiert worden. Bei diesem Album hier betätigte er sich vorwiegend am Klavier, bei einigen wenigen Titeln auch an der Hammond - Orgel. Etliche Jahre später, 1982, folgte ein weiteres Album. Soweit hier bekannt ist, gründete er 1986 zusammen mit 4 weiteren Musikern eine Band, die sich rein dem instrumentalen Jazz verschrieben hatte.oben: Deckblatt der Cassette "Blaue Stunde" von der Gruppe Die Mauersegler aus dem Jahr 1981. Die Mauersegler erstellten musikalisch gesehen zum Teil volksliedhafte Rockmusik, eine etwas ungewöhnliche Mischung, allerdings nicht nur, es wurden auch "normale" Rocktitel gebracht. Bei etlichen Titeln pflegte die Band fast schon einen Einheitsstil, der, offen gesagt, schon ziemlich langweilig wirkte, obwohl sie mit einigen wenigen Titeln durchaus bewiesen, dass sie auch anders können. Kannte man einen Titel, kannte man im Prinzip die meisten, jedenfalls aus musikalischer Sicht. Diesen Einheits - Stil beherrschten sie dann natürlich gut, weil sie sich zwischenzeitlich nicht mit anderem aus der gewohnten Übung bringen mussten. Die Texte waren meist ein Gemisch aus einer Art musikalischer Fragestellung und Kritik, wobei es hier ein recht breites Themenspektrum gab. Die meisten Titel unterschieden sich somit fast nur durch die anderen Texte, weniger in der Musik. Es gibt ja Menschen, die bei Musik mehr Wert auf gut ausgearbeitete Texte legen und weniger auf die Musik als solches, für diese Leute war die Musik von den Mauerseglern eigentlich optimal. Es gab kurz danach ein weiteres kleines Album mit nur 6 Titeln, welches sogar in einer englischen und einer deutschen Version entstand. Danach verschwand die Band nahezu spurlos von der Bildfläche.
The Guitar - Kings - Cassette Jazz - DelightThe Wipers - Cassette Nuclear Tantrum30
oben: Oberseite der Cassette "Jazz - Delight" von den Guitar - Kings aus dem Jahr 1980. Hier gab es (vorwiegend) recht ungewöhnliche Gitarrenmusik, speziell auf diesem Album ausnahmslos Jazz- und Latinjazzstücke. Ungewöhnlich war die Musik  dieses Albums deshalb, weil die Besetzung und die Arrangements recht eigenwillig waren. Es gab ausschließlich Gitarren und E-Baß, keinerlei anderen Instrumente. Es gab zwar einen Schlagzeug - Part, aber kein Schlagzeug, sondern der Rhytmus wurde harmonisch passend zu jeder Stelle des Titels als Noten geschrieben und dann so auf gleich zwei weiteren Gitarren gespielt, was ein recht ungewöhnliches Klangbild ergab. Also die Schläge, die ansonsten auf den verschiedenen Teilinstrumenten des Schlagzeugs gespielt wurden, wurden hier als zum Stück passende Gitarrennoten auf den Saiten der Gitarre gespielt. Das bezieht sich jedoch nur auf dieses Album hier, die anderen wurden mit "normalem" Schlagzeug eingespielt. Man bediente sich sowohl akustischer, als wie auch elektrischer Gitarren verschiedenster Art, die zur Verfügung stehende Auswahl an Gitarren war gigantisch. Es kamen bei den anderen Alben auch häufig Flöten, Bandoneon, Mundharmonica, Keyboard und Klavier, aber gelegentlich sogar als klangliches Beiwerk Synthesizer zum Einsatz. Vor allem war den Guitarkings viel daran gelegen, die enorme Vielfalt der Möglichkeiten zu zeigen und zu nutzen, die das Instrument Gitarre bietet. Auf dem Album war eine Fremdkomposition, die berühmte Moonlight - Serenade von Glenn Miller, die hier als reines Gitarrenstück eine völlig andere Wirkung entfaltete, als man das sonst gewohnt ist. Die meisten Titel waren instrumental, aber es gab einige Titel, die mit Text versehen waren, der meist in Portugiesisch war. Es entstanden insgesamt 4 Alben. oben: Front der aus dem Jahr 1983 stammenden Cassette "Nuclear Tantrum" der Band "The Wipers". Die Gruppe wurde bereits 1972 gegründet, also schon lange vor der EMP - Zeit. Wichtig: diese Band hat nichts mit einer ähnlich heissenden Punkband aus den USA zu tun, die später gegründet wurde. Diese Gruppe hier, die zeitweise aus bis zu 9 Mitgliedern bestand und von Bernd Heyden gegründet und geleitet wurde, produzierte ab 1979 vorwiegend Funkrock, aber auch einige Rockballaden; in der Zeit vor 1979 wurden häufig Titel im Stil der frühen 60er Jahre erstellt, wobei besonders oft Twiststücke heraus kamen. Rund 60 % der Titel waren mit Text versehen, der Rest instrumental. Die Texte waren generell in Englisch und speziell bei diesem Albums siedelten sie sich im Bereich von Kernkraft, Atomstrahlung und in diesem Umfeld an. Um Mißverständnisse zu vermeiden, es waren defintiv keine Protestsongs gegen Atomkraft, manche Titel fast schon eher das Gegenteil, weil eine Art (künstliche) Faszination wiedergegeben wurde. Dieser Themenbereich wurde von den Wipers aber nur in diesem einen Album behandelt, es erschienen bei EMP insgesamt 5 Alben der Wipers, wovon das letzte wieder alle Stile vereinte, dort fand man Twistnummer ebenso wie Funkrock und Rockballaden. Bei den Funkrockstücken war der Gesamtsound sofort als Wipers - Sound identifizierbar, mit kühlem elektronsichen Klangbild. Möglicherweise wurden von den Wipers noch mehr Alben produziert, in der Zeit vor den EMP - Produktionen. Seit 1978 produzierten sie bei EMP und alle obigen Angaben beziehen sich nur auf diese Zeit. Im Jahr 1984 löste sich die Band auf, nachdem einzelne Mitglieder schon länger eigene Projekte verfolgten.
Schmieri - Cassette AalglattCornelia von Adenau - Cassette Blaues Blut - Schwarzer Humor
oben: Cover des Debüt - Albums "Aalglatt" aus dem Jahr 1979 der Band Schmieri. Schmieri, das war in erster Linie Daniel Voith, der die Idee zu der Band hatte und zugleich deren Frontmann und Gitarrist war. Er war für sämtliche Texte verantwortlich und bei 2 Titeln hier dieses Albums war er auch der Komponist. Alle anderen Titel wurden von Michael Ehlers, dem Keyboarder der Truppe komponiert. Wichtige Singstimme sowohl im Duett mit Daniel Voith, als wie auch im Backgroundbereich war Birgitt "Gritt" Meuser, die darüberhinaus auch noch Gitarre spielte. Diese drei Leute machten den ständigen Kern von Schmieri aus, alle weiteren Musiker wechselten zuweilen. Bei den Aufnahmen zu diesem Album waren noch dabei Achim Meßmer am Schlagzeug, der Däne Frederik Fredrikson am Baß, Rolf Hermes am Akkordeon und Bandoneon und Uwe Kürten am Saxophon. Nicht bei allen Titeln wirkten die genannten Musiker alle mit, nur bei Bedarf, je nach Titel. Die Musik als solche war vorwiegend leichte Beat- / Rockmusik, die zusammen mit den humorig - satirischen deutschen Texten eine Art Vor- oder Frühform der wenige Jahre später als "Neue deutsche Welle" bezeichneten Musikrichtung darstellten. Dabei wurde hierbei jedoch mehr Wert auf eine perfektionierte Musik gelegt, als dies bei manchen Bands der NdW - Bewegung der Fall war. Obwohl hier also vom Konzept her deutliche Parallelen zur NdW - Musik bestanden, wurde Schmieri auch später nie als NdW - Band gesehen, sondern eher im Sinne einer deutschsprachigen Rockband. Noch im gleichen Jahr entstand ein weiteres Album und Ende 1980 erschien noch eines, welches musikalisch schon auffallend anders war, da es sich mehr in Richtung Jazzrock orientierte. Danach kam nichts mehr, denn Schmieri löste sich auf.oben: Deckblatt des Albums "Blaues Blut - Schwarzer Humor" von Cornelia von Adenau aus dem Jahr 1984. Wie der Name schon erahnen lässt, hatte man es hier mit etwas speziellem Humor zu tun, den Cornelia von Adenau da auf musikalische Weise verbreitete. Hier wurden vor allem die Leute auf die Schippe genommen, die einem gewissen Adelswahn verfallen sind und jede Handbewegung bestimmter mehr oder weniger schillernder Adelsmitglieder gebannt verfolgen, dabei aber oftmals ihr eigenes Leben aus den Augen verlieren. Der Name Cornelia von Adenau war natürlich ein Pseudonym, d.h. Cornelia war schon der korrekte Vorname, aber die Idee zu "von Adenau" kam daher, weil sie aus dem Eifelstädtchen Adenau oder der näheren Umgebung stammte, welches wenige Kilometer von der Rennstrecke Nürburgring entfernt liegt. Ihren echten Nachnamen wollte sie nicht veröffentlichen, weil sie befürchtete, dann in ihrem Heimatort ins Gerede zu kommen. Ihre Musik könnte man vorwiegend als Easy Listening - Musik, ergänzt mit humorigen Texten beschreiben. Leicht jazziges, angenehme Swing - Nummern, auch Dixie- und Ragtimetitel waren darunter, die allerdings für ihre jeweilige Sparte eher untypisch instrumentiert waren, beispielsweise im Dixiejazz - Titel "Die Lady mit den kurzen Beinen" der mit mehreren E-Gitarren, E-Orgel, Akkordeon, Schlagzeug und Baß instrumiert ist. Alle Texte   stammten von Cornelia selbst, ebenso die Kompositionen, bis auf eine Ausnahme, den Titel "Auf zum Opernball" der ein interessanter Mix aus bearbeiteten Johann Strauß - Werken ist, die mit ähnlicher Instrumentierung wie og. gespielt werden, ergänzt um Cornelias Text. Ihre Begleitband bestand vorwiegend aus Studiomusikern. Anfang 1985 kam noch eine EP von ihr heraus.

Bruno Focata - Cassette "Chiasso"Die Metabolisten - Cassette "Un - Kultur"
oben: Oberseite des Albums "Chiasso" von Bruno Focata aus dem Jahr 1978. Bruno Focata galt damals als einer der schnellst sprechenden bzw. singenden Italiener der Welt. Was man dem eher recht dicklich - stämmigen, bärtigen Mann vom Aussehen her gewiss nicht zutraute. Seine Musik unterdessen war ein sehr ungewöhnliches Gemisch aus leicht experimenteller, elektroniklastiger Popmusik, manchmal sogar mit etwas Disco - Charakter, mal mit Einarbeitung von Folkanteilen oder auch leichten Jazzanteilen. Das dann oft in Verbindung mit extrem schnell gesungenen (oder manchmal mehr neben der Musik her gesprochenen) Texten, wobei selbst echte Italiener ihre Mühe hatten, den Text wegen der Schnelligkeit noch komplett zu verstehen. Nicht alle Texte waren in Italienisch, rund ein Viertel der Stücke war mit englischsprachigem Gesang versehen, der dann meist weitaus weniger schnell daher kam. Focata selbst stammte aus dem Raum Turin, lebte aber damals in Köln. Seine meist eigenen Kompositionen setzte er vorwiegend mit frühen, rein analogen Synthesizern um, wobei in Mehrspurtechnik mit 2 verschiedenen Synthesizern fast alle Parts per Hand manuell eingespielt wurden. Manchmal kam noch ein frühes elektronisches Schlagzeug und eine E - Gitarre als einziges "normales" Instrument hinzu. Somit entstanden meist recht komische Klanggebilde, die häufig von seinem hastigen Gesang regelrecht überzogen wurden. Manche Musikerkollegen bezeichneten seine Musik daher zuweilen auch als elektronisches Gequietsche mit Gesang. Seine Vorliebe für Experimente zeigt sich besonders in dem Haupttitel des Albums "Chiasso" bei denen der Gesang zum größten Teil aus Geschreifetzen zusammengesetzt wurde, die er selbst damals draussen mit einem Uher - Report - Tonbandgerät in einer italienischen Großstadt aufgezeichnet hatte. Diese Geschreifetzen wurden dann von seinem Gesang noch passend ergänzt, so dass man meinte, zwischen den Schreienden und Bruno entstünde ein Dialog. Bei EMP brachte er zwei Alben heraus, neben obigem im Jahr 1982 ein weiteres. Bruno Focata verstarb leider bereits im Jahr 2001 im Alter von 52 Jahren.oben: Frontblatt der Cassette "Un - Kultur" der Band Die Metabolisten. Das Werk erschien 1982. Die Metabolisten gründeten sich ungefähr 1980 und die Band bestand aus 2 Frauen und 3 Männern. Auf einen festen, einheitlichen Musikstil kann man die Band nicht festlegen, viele Stücke waren wie ein Konglomerat aus New Wave, Ska, Reggae, Punk, Pop und Jazz. Die häufig absichtlich etwas schräge und holprige Spielweise unterstützte zuweilen bei manchen Titeln den punkigen Eindruck. Bis auf wenige Instrumental -  Ausnahmen waren die meisten Titel mit Text versehen, davon rund 60 % in deutscher Sprache, der Rest der Titel mit Text in Englisch. Der Gesang war sehr häufig geprägt von der Sängerin Thea Schlesinger (Cover - Karikatur die dritte von links), die fast schon eine leicht schwarze, recht tiefe Stimmlage hatte. Auf einem anderen Album nutzte sie ihre Stimmlage, um einen Titel von Zarah Leander in modernisierter Form zu covern. Die Kompositionen stammten vorwiegend von Mathilde "Matty" Prokop (Cover - Karikatur rechts die erste) und von Jaques Freund (Cover - Karikatur der zweite von links). Die Wortschöpfer (Texter) waren meist die anderen beiden August Harder (Cover - Karikatur der zweite von rechts) und Helmut Kögel (Cover - Karikatur ganz rechts). Einige Texte stammten jedoch von Thea Schlesinger. Eine kleine Kuriosität noch am Rande: Im Jahr 1983 sollte ein weiteres Album folgen, jedoch verzögerte sich die Einspielung wegen eines Unfalls von Thea Schlesinger um etwa ein Jahr, so erschien das zweite Album 1984, als im Prinzip die Auflösung der Band schon beschlossene Sache war, vor allem weil sich die Bandmitglieder untereinander häufig in die Haare gerieten, weil es Unstimmigkeiten über die musikalischen Akzente gab, die man in den Stücken verwirklichen wollte - oder eben nicht. Auch hier gilt, wie bei so vielen anderen Cassetten - Alben: die Stückzahlen blieben gering. Genaue Zahlen sind heute nicht mehr bekannt, aber von obigem Album dürften wohl etwa 250 Stück aufgelegt worden sein, deren Vertrieb die Band selbst übernahm.
Violette Vianden - Cassette
oben: Cover - Oberseite der Cassette "VV" von Violette Vianden aus dem Jahr 1980. Violette Vianden war eine sehr gute Sängerin, die sich besonders in den Sparten Jazz und Latin betätigte, aber auch häufig Chansons und Balladen zum Besten gab. Auf ihrem ersten Cassetten Album mit dem geradezu simplen Titel "VV" (wie Violette Vianden) hatte sie vor allen beachtliche 36 Songs aus aller Welt zusammengetragen und in akribischer Feinarbeit zusammen mit Thomas Peters und seinen auf Orchesterstärke erweiteten Jazzmasters in Jazzsongs umgeschrieben. Ergänzt wurde das Ganze dann noch um 4 eigene Titel, die den Sparten Jazz und Bossa Nova zugehörig waren. Am ihrem Namen entsprach der Vorname ihrem echten Vornamen, wogegen der Name Vianden ein Pseudonym war, welches zugleich ihrer ursprünglichen Herkunft aus dem Raum Vianden in Luxemburg gewidmet war. Sie sprach und sang perfekt 5 Sprachen und zumindest beim Gesang konnte sie sich zudem auch noch sehr gut in Sprachen einarbeiten, die sie nicht beherrschte. In den Jahren 1981 und 1983 folgten noch weitere Alben von ihr, danach kam leider nichts mehr.


EHZZ